Archiv
Sam Flowers
Sam Flowers: Gardener
Sam Flowers war Gärtnerin.
Im Garten, sagte sie, verbinden sich Malerei und Skulptur zu einer höheren Kunstform. Auch wenn der Traum vom Paradiesgarten, sich nie zur Gänze erfüllte, wenn Wetter und Wühlmäuse Sams Pläne durchkreuzten, lies sich an geglückten Pflanzungen, an tausendfachem Erblühen im Frühjahr und im Sommer an üppigen Ernten im Herbst und Vorräten im Winter immer erahnen, daß ihr der Garten mehr war als nur freundlicher Ausgleich. Die Narzissenhorste, die allen Landmaschinen zum Trotz jedes Frühjahr wieder an den Rändern der großen eingeebneten Fläche am Rande des Hofes erscheinen, erinnern noch an Sams Traum.
Doch ihr Garten existiert. Sie ließ bisher unbekannte Blumen erblühen, erschuf neue Spezies und und säte wo immer es ging. Es gelang ihr, ihren Garten zu bestellen, der weiter Früchte trägt. („Ich weiß auch, daß wir unsern Garten bestellen müssen.“ Voltaire/Candide). In weniger als zehn Jahren realisierte sie ein künstlerisches Werk seltener Breite von Zeichnung und Grafik über Collage, Assemblage und Malerei bis zur Skulptur, Installation und Performance. Immer wieder lachte sie über die dringenden Empfehlungen wohlmeinender KollegInnen, sich doch auf ein Medium und eine Idee zu konzentrieren („Eine Idee, ein Leben, Das ist nichts für mich!“) So böten ihre Zettelkästen mit Ideen und Titeln nie realisierter Arbeiten Stoff für weitere Künstlerleben.
Humor und gleichwohl Tiefe zeichnen ihre Arbeit aus.
Die vorliegende Website sam-flowers.de gibt einen ersten Überblick über große Teile ihres künstlerischen Nachlasses, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit oder wissenschaftliche Genauigkeit zu erheben.
Aller künstlerischer Arbeit, die über das Therapeutische hinausgeht, wohnt inne, daß sie gesehen werden will.
So wie Sam mit ihren Werken immer wieder Anstöße gegeben- und Auseinandersetzungen in Gang gebracht hat, so wie sie den Diskurs geliebt hat, kann das Ziel des Archivs nicht sein, die Arbeiten für eine ungewisse Ewigkeit staubdicht zu verwahren. Erst in der Begegnung mit dem Original können wir seine ganze Energie spüren und Sams Kunst kann Früchte tragen. Wem es also eine Arbeit angetan hat, der zögere nicht, Kontakt aufzunehmen: Fast alle Arbeiten sind verkäuflich.
Das Archiv Sam Flowers wurde ermöglicht durch ein Brückenstipendium der Hessischen Kulturstiftung.